Der Linie auf der Spur
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Der Linie auf der Spur - 16. März bis 09. April 2022
Karoline Bröckel, Christian Frosch, Katharina Hinsberg, Linda Karshan, Anne Koskinen, Malte Spohr, Christiane Löhr, Barbara Camilla Tucholski, Wonkun Jun, Sebastian Rug, Bettina Blohm, Hanns Schimansky, Heinrich Küpper, Thomas Müller, Rozbeh Asmani, Danica Phelps, Christian Weihrauch, Maja Majer-Wallat, Klaus Mosettig

 

Wir zeigen in der Ausstellung

Der Linie auf der Spur

Papierarbeiten von:

Rozbeh Asmani, Bettina Blohm, Karoline Bröckel, Christian Frosch, Katharina Hinsberg, Wonkun Jun, Linda Karshan, Anne Koskinen, Heinrich Küpper, Christiane Löhr, Maja Majer-Wallat, Klaus Mosettig, Thomas Müller, Danica Phelps, Sebastian Rug, Hanns Schimansky, Malte Spohr, Barbara Camilla Tucholski und Christian Weihrauch.

Die Ausstellung gibt anhand ausgewählter Arbeiten aller in der Galerie vertretenen KünstlerInnen einen umfassenden Einblick in das Galerieprogramm. Ziel ist es, die unterschiedlichen Arbeiten in einem vielstimmigen Chor zum Klingen zu bringen.

Die Liebe zur Linie verbindet die KünstlerInnen untereinander und zugleich mit den BetrachterInnen. Alle zusammen lassen sich immer wieder auf das Abenteuer ein, ihrer Spur zu folgen.


Asmani findet für seinen Siebdruck die Umrisslinien einer Tankstelle in den Patentunterlagen von Konzernen der Petrochemie. Zufällig gebrochene Glasscherben dienen Müller als Führung für Kugelschreiber oder Bleistift. Jun löst mit der immer gleichen Bewegung der Hand eine vermeintlich einfarbige Fläche in ein feines Gespinst einzelner farbiger Linien auf.

Hinsberg hat den Rand eines quadratischen Blattes und die daran oben und unten gleichsam aufgehängten roten Linien vom sie umgebenden Papier durch Wegschneiden befreit. Küpper umrahmt ein über und über mit Linien bezeichnetes Blatt mit einer entschiedenen Umrisslinie aus roter Kreide.

Spohrs frühe Bleistiftlinien abstrahieren Raum- und Lichterfahrungen. Sie wirken verwandt mit den Goldstiftzeichnungen, die Koskinen von Ufersituationen realistisch erscheinend aus dem Gedächtnis zeichnet. Eine Zeichnung von Phelps, die die Bewegungen der Hände ihres Sohnes beim mehrmals täglichen Stillen zeigt, verweist möglicherweise ebenso auf die “Frustrationstoleranz“, die Mosettig als Begriff auf eines seiner Typeface Corona Werke schraffiert hat, wie die kleinen Bleistiftstriche, mit denen Bröckel ihr Hören bzw. Nichthören eines Zilp Zalps kommentiert, oder das vorsichtige Stempeln Majer-Wallats mit dem in einer Mohnblüte befindlichen Stempel. Die Fertigung der feinen Liniengewebe Rugs scheint gar unvorstellbar.

Tucholski zeigt die Welt, die sie bereist, in geheimnisvoll auf das Wesentliche reduzierten menschenleeren Landschaftszeichnungen. Weihrauch lässt im Kupferstich “Reste“ in eine Welt der kleinen Dinge, die den Schätzen der Kindheit ähneln, eintauchen. Löhrs filigrane Skulpturen aus Pflanzenteilen machen die BetrachterInnen klein und die vegetabilen Architekturen auf wundersame Weise groß.

Schimansky lässt den Stift in einer scheinbar endlos wiederholenden variantenreichen Bewegung über das zuvor gefaltete Blatt gleiten. Karshan zeichnet kraftvoll technisch anmutende Gegenstände in wildem Durcheinander am Beginn ihrer zeichnerischen Laufbahn.

Löhr teilt den Blattraum mit feinsten sich zu tiefschwarzen Linien verdichtenden Bleistiftlinien, während Blohm mit schwarzer Gouache weite Teile des bemalt und bezeichneten Blattes wieder verschließt. Der Abdruck eines in Farbe getränkten Schwamms, den Frosch beherzt auf ein an die Wand gehängtes Blatt geworfen hat, bildet den fulminanten Schlussakkord.




 
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