70 plus - 24. August bis 28. September 2024
Linda Karshan, Barbara Camilla Tucholski, Hanns Schimansky, Maja Majer-Wallat

 

Die vier Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung gehören zur Nachkriegsgeneration. Sie wurden Ende der 1940er Jahren in Amerika, West- und Ostdeutschland geboren. In den 1960er und 1970er Jahren haben sie sich für ein Studium der Kunst entschieden. Wir freuen uns auf den Dialog früher und zum Teil ganz aktueller Kunstwerke.

Linda Karshan wurde 1947 in Minneapolis in den USA geboren. In den 1960er Jahren studierte sie am Skidmore College, dem Walker Art Center und der Sorbonne in Paris. Herzschlag- und Atemrhythmus sind die Grundlage ihrer nicht gegenständlichen Zeichnungen. Seit 2018 gehören zu ihrem Werk WALKED DRAWINGS, den Raum mit ihrem Körper vermessende Performances.

Maja Majer-Wallat wurde 1948 in Bonn geboren. Ab Mitte der 70er Jahre studierte sie Freie
Kunst an den Kölner Werkschulen und machte ihren Abschluss als Meisterschülerin von Eduardo Paolozzi. Die Ausstellung der raumgreifenden keramischen Arbeit Koine in der Artothek in Köln markiert 1984 den Höhepunkt ihrer frühen künstlerischen Arbeit. Nach zwanzig Jahren als Pressesprecherin der Bundeskunsthalle in Bonn, schafft sie neue Kunstwerke. Die im Raum schwebenden Mobiles der Serie Balance & System sind scheinbar schwerelose Raumzeichnungen. Sie sind ein Abbild menschlichen Miteinanders mit minimalistischen Mitteln.

Hanns Schimansky wurde 1949 in Bitterfeld geboren. Er studierte als Meisterschüler von Gerhard Ketterer 1977-1980 an der Akademie der Künste der DDR in Berlin. 1998 bis 2015 lehrte er als Professor an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Anfänglich zeichnete er Landschaften entschied sich dann aber für die Abstraktion. Faltungen sind seit vielen Jahren ein weiteres Ausdrucksmittel. Wir zeigen in der Ausstellung neben aktuellen Arbeiten den Film „Kurzer Besuch bei Hanns Schimansky“ von Jacobe Klein und Jonathan Steil von 2024.

Barbara Camilla Tucholski wurde 1947 in Loitz geboren. Sie studierte 1970 – 1976 an der Kunstakademie in Düsseldorf. Sie ist Meisterschülerin des Senats unter Norbert Kricke. Von 1995 bis 2013 lehrte sie als Professorin an der Universität Kiel. Malerei und Zeichnung sind ihre Medien. Sie zeichnet menschenleere Räume und Blicke in Stadt und Land. Sie ignoriert die Zentralperspektive und folgt mit dem Bleistift auf dem Papier der Augenbewegung. In „70 plus“ zeigen wir u.a. die große Papierarbeit Poggio (150 x 320 cm).