German Stegmaier
Zeichnungen und Bilder - 11. Mai bis 08. Juni 2013
Wir freuen uns auf die dritte Einzelausstellung mit Bildern und Zeichnungen von German Stegmaier (geb. 1959, lebt und arbeitet in München).
Fotos:
German Stegmaier, o.T. 2012/2013, Öl auf Leinwand, 65,5 x 55,5 cm
German Stegmaier, o.T. 97/01/06/07/08/11/2013, Bleistift auf Papier, 19,5 x 27,2 cm
Seit über 20 Jahren malt und zeichnet German Stegmaier. Auf die Frage, ob er sich selber eher als Zeichner oder Maler sieht, sagt er:
„Diese Frage hat mich nie beschäftigt, sie ist für mich irrelevant. Ich male und ich zeichne, das genügt vollkommen. Entscheidend ist alleine wie zwingend, dringend, sperrig oder auch anmutig, berührend oder dauerhaft eine Arbeit ist...“ (German Stegmaier 2013)
Die gegenstandslosen Zeichnungen und Bilder von German Stegmaier sind das Ergebnis zahlreicher Eingriffe. Die im Laufe meist mehrerer Jahre hinzugefügten wie weggenommenen Linien sind gleichwertige Bestandteile des Kunstwerks.
„Es muss einen Zustand erreichen, in dem ich nichts mehr hinzufügen, wegnehmen oder ändern kann, es ein Ding, ein Bild ist.“ ( German Stegmaier 2013)
German Stegmaier´s Arbeiten sind Teil bedeutender privater und öffentlicher Sammlungen. Volker Adolphs, Kunstmuseum Bonn, hat 2010 im Auftrag des Instituts für Auslandsbeziehungen Arbeiten von German Stegmaier neben u.a. Arbeiten von Katharina Hinsberg, Christiane Löhr, Thomas Müller, Malte Spohr für die Ausstellung Linie, Line, Linea ausgewählt. Zehn Jahre wird die Ausstellung, die einen Einblick in die deutsche Gegenwartszeichnung gibt, auf der ganzen Welt gezeigt. Die nächsten Stationen in 2013 sind La Paz, Bolivien und Bogota, Kolumbien.
Im Kupferstichkabinett Berlin sind bis zum 9.6. Arbeiten Stegmaier´s in der Ausstellung System und Sinnlichkeit zu sehen.
"Stegmaiers Reduktionen sind gerade nicht kalte Abstraktionen im Sinne von „weg-“ und „abziehen“, nicht Untersuchungen oder Erklärungen von Beobachtungen wie in der angewandten Physik, sondern vielschichtige geistige Entwürfe, die eigengesetzliche ästhetische Systeme als mögliche Analogien oder leicht „verrutschte“ Abweichungen zur wirklichen Welt erfinden und behaupten. Mit einem Satz Robert Musils könnte man Stegmaiers langwierige zeichnerische „Behauptungen“, sein „Sich verlieren im Sehen“, das gleichwohl ein höchstes Maß an Transparenz spiegelt, treffend umschreiben: „... aber es ist ein Sinn für die mögliche Wirklichkeit und kommt viel langsamer ans Ziel als der den meisten Menschen eignende Sinn für ihre wirklichen Möglichkeiten.“ (Michael Semff)